Welchen Golfschläger brauche ich wann auf dem Golfplatz?
Vom Tee bis zum Green sind es nur wenige Schritte - und ein paar Schläge!
Will man einem Laien in möglichst einfachen Worten beschreiben, worum es beim Golf geht, dann läuft es am Ende auf die folgende simple Erklärung hinaus: mit drei, vier oder fünf Schlägen zu versuchen, den Ball einzulochen. Technisch ist ein jeder Schlag dann aber deutlich komplexer, als es scheint. Denn damit der Schlag gelingt, muss sich ein Golfspieler aus einem Angebot an 14 Golfschlägern in seiner Golftasche entscheiden. Jeder Schläger ist dabei für eine bestimmte Schlagdistanz und eine spezifische Flug- oder Rollbahn gedacht. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf Sie achten müssen, um vom Abschlagpunkt, dem Tee, bis zum Green und schlussendlich zum Loch zu gelangen.
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Welchen Golfschläger nehme ich beim Abschlag?
Mehrere Optionen sind möglich, doch die meisten greifen zum Driver
Am Abschlag eines jeden Lochs haben Sie als Spieler zum einzigen Mal die Möglichkeit, ein Tee zu benutzen. Dieser kleine Aufsatz aus Holz oder Plastik, manchmal auch aus Bambus, ist keine Pflicht, macht das Abschlagen des Balles aber doch um einiges komfortabler. Je nach der zu überbrückenden Entfernung oder der Breite der Landezone ist ein Schlag mit einem Eisen, einem Hybrid, einem Fairwayholz oder einem Driver möglich. Generell wird der Abschlag aber mit einer hohen Schlagweite in Verbindung gebracht, weshalb der Griff zum Driver fast schon ein Automatismus ist. Dieser Golfschläger ist sehr spezifisch und oft einer der Lieblingsschläger eines Golfspielers. Der Driver macht ganz einfach Spaß und Sie können nach Lust und Laune zum Schwung ausholen.
Golfprofis gelingt es heutzutage fast schon spielerisch, Distanzen um die 300 Meter zu überwinden. Und auch Hobbyspieler sind zu guten Leistungen fähig. Dank neuer Materialien wie Titan und neuerdings auch Carbon, die seit den 90er-Jahren nach und nach im Golfspiel Einzug hielten, sind immer noch ein paar Meter mehr drin. So kommt es dann auch immer wieder mal vor, dass der Ball sogar etwas zu weit fliegt und im angrenzenden Wald landet. Um die Kontrolle beim Schlagen zu erhöhen, setzen die Hersteller seit Anfang der 2000er-Jahre auf etwas üppigere Schlägerköpfe.
Das Prinzip ähnelt jenem eines Tennisschlägers: Die Schlagfläche wird größer und die Fehlertoleranz nimmt zu. So nimmt die Komplexität der Driver etwas ab und das spielerische Niveau spielt eine etwas geringere Rolle. Dennoch soll das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Driver einer der anspruchsvollsten und am schwierigsten zu kontrollierenden Schläger in der Golftasche ist.
Sitzt der eigene Schwung noch nicht so richtig oder ist die Landezone nicht sehr breit oder von Wasser oder Bunkern umgeben, ist Vernunft gefragt. Statt mit einem Driver lässt sich der Abschlag dann besser mit einem Fairwayholz realisieren. Dieses ist toleranter und der Schläger ist etwas weniger lang, was die Hebelwirkung verringert und mehr Kontrolle mit sich bringt. Im Gegenzug gerät der Abschlag dabei aber etwas weniger lang.
Für Spieler, die Schwierigkeiten haben, einen Driver korrekt zu schwingen, gibt es auch Fairwayhölzer, die mit einem Tee gespielt werden können. Der Kopf ist dabei oft etwas voluminöser und mitunter ist ein Titan- oder Carbon-Insert verbaut, um so die Schlagweite zu erhöhen. Doch nicht nur auf den Kopf kommt es an, sondern auch auf den Schaft. Dieser nämlich ist so etwas wie der Motor Ihres Golfschlägers und muss zu Ihrer Schwung-Geschwindigkeit passen, um so die optimale Balance zwischen Kontrolle und Distanz zu finden.
Welcher Schläger für den zweiten Schlag?
Der zweite Schlag: Die Schlägerwahl hängt vom Fairway oder Rough ab
Nach einem kleinen Fußmarsch, von dem wir hoffen, dass er für Sie möglichst lang ausfiel, stehen Sie nun also neben Ihrem Ball, der nach einem weiten Abschlag auf dem Platz gelandet ist. Nun gilt eine einfache Regel: Sie spielen den Ball dort, wo er liegt. Dieser zweite Schlag hängt dabei stark davon ab, ob sich der Ball auf dem Fairway oder abseits davon befindet. Seien wir in diesem Fall mal optimistisch und der Ball ist nach einem perfekten Abschlag schön mittig auf dem Fairway gelandet. Das nämlich wäre eine ideale Position, die Ihnen alle Möglichkeiten eröffnet.
Auf einem Par 5 liegt noch jede Menge Arbeit und Weite vor Ihnen und es kommt nun auf die richtige Wahl zwischen Fairwayholz oder Hybrid an. In diesem Fall muss das Holz in unmittelbarer Bodennähe geschlagen werden. Ein etwas kompakterer Kopf aus Stahl bietet die nötige Bahnkontrolle. Einen guten Kompromiss zwischen Schlagleichtigkeit und Distanz erreichen Sie mit den Hölzern 5 oder 7. Auch dann etwa, wenn der Ball die optimale Linie etwas verlassen hat. Ist das Rough, also der raue Bereich abseits des Fairways, nicht zu kompakt, ist der Griff zu einem Fairwayholz durchaus denkbar. Es ermöglicht es, den Ball rollen zu lassen und ihn dem Green anzunähern.
Ist der Abschlag sehr lang geraten und das Green durchaus in Schlagdistanz, empfiehlt sich der Griff zu einem Hybrid. Dieser Schläger kam Anfang der 2000er-Jahre auf und wurde eingeführt, um die langen Eisen abzulösen. Mit einer geschlosseneren Schlagfläche und einem längeren Schaft waren die Eisen 2-3-4 oft besonders schwierig zu spielen und haben Fehler kaum verziehen.
Der Hybrid-Schläger kombiniert nun den Schaft eines langen Eisens mit einem Kopf vom Typ "Holz". Der Schwerpunkt liegt tiefer und die Bahn des Balles nähert sich mehr jener eines klassischen Eisens an. Die Idee dabei ist, das entfernte Green anzuvisieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball in relativer Lochnähe liegenbleibt, ist dabei größer als mit einem Fairwayholz.
Auf einem Par 4 ist die Entfernung zum Green weniger groß. Ein Eisen scheint hier passender zu sein, um das Ziel mit möglichst hoher Präzision anzusteuern. Der Eisensatz ist der Kern Ihrer Golftasche und alle anderen Schläger gruppieren sich letztlich darum herum. Dabei gibt es verschiedene Zusammensetzungen, angefangen vom Eisen 4 oder Eisen 5 bis zum PW. Mehr und mehr Hersteller bieten auch Einzeleisen an. Wichtig ist aber, immer in derselben Serie zu bleiben, um den Abstand der Entfernungen und der Bahn von einem Eisen zum anderen zu wahren. Deshalb ist es von großer Bedeutung, über die eigenen Bedürfnisse nachzudenken, um dann die richtige Wahl zu treffen. Die Art des Schafts (Stahl oder Graphit), aber auch der Kopf wirken sich auf das Spiel, das Ballgefühl und die Toleranz aus.
Mit welchem Schläger nähere ich mich effizient dem Green an?
Noch nicht auf dem Green angekommen? Jetzt kommt es auf die Wedges an - oder den Putter!
Selbst Profis fällt es nicht immer leicht, mit einem Schlag aufs Green zu gelangen. Die Golfplatzplaner versuchen nicht selten alles, um den Weg aufs Green so schwer wie möglich zu gestalten - durch Hindernisse wie kleine Teiche, Bunker oder mitunter auch ganz einfach einen schwierig zu bespielenden Boden. Auch die Höhe des Rasenschnitts kann einen Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad haben. Für all diese Herausforderungen sind die Wedges die perfekten Schläger, mit denen Sie sich dem Green annähern können.
Mit ihrem kürzeren Schaft und den weit geöffneten Schlagköpfen überbrücken sie geringere Entfernungen, sind aber deutlich präziser. Die Flugbahn des Balles ist von Natur aus höher und der Ball stoppt schneller auf dem Green. Das Pitching-Wedge ist dabei ein klassischer Bestandteil eines Eisensatzes. Es ist eine Art Eisen Nr. 10. Es handelt sich um einen guten Kompromiss zwischen Ball-Anheben und Rollen auf dem Green. Mit diesem Schläger können Sie sich also dem Green rollend nähern. Je nach Vorliebe können Sie ein oder mehrere Wedges in Ihrer Golftasche mit sich führen. Das geht dann oft zu Lasten der Fairwayhölzer, aber am Ende ist es stets eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Spielstrategie, wie Sie Ihre Golftasche zusammenstellen. Einzige Regel: Erlaubt sind höchstens 14 Golfschläger.
Es kann sinnvoll sein, einen Medium Wedge (56°) und einen Wedge für höhere Schläge (60°) dabeizuhaben. Dieser sogenannte Lob-Wedge hilft Ihnen dabei, den Ball aus einem dichteren Rough rund um das Green zu bugsieren oder zu verhindern, mehrere Schläge in den tieferen Bunkern ausführen zu müssen.
Und auf dem Green?
Der Putter ist wohl einer der am meisten vernachlässigten Schläger in der Golftasche - dabei ist er vermutlich der wichtigste von allen! Denn wenn man sich anschaut, welche Schläger man im Laufe einer Partie wie oft verwendet, ist die Rechnung ganz einfach: Jeder zweite Schlag geschieht mit einem Putter.
Es gibt 1001 verschiedene Putter. Um den richtigen zu finden, müssen Sie sich über Ihr eigenes Schlaggefühl im Klaren werden. Oft entpuppen sich die einfachsten Kopfformen als die besten. Beherrschen Sie Ihre Puttingtechnik und gelingen die Schläge in der Regel recht sauber, ist solch ein einfacher Putter völlig ausreichend. Für all jene, denen es schwerfällt, den Schläger in der richtigen Linie zu positionieren, haben die Hersteller innovative Schlägerköpfe entwickelt, die ein möglichst geradliniges Schlagen ermöglichen.
Nicht nur der Kopf allein, sondern auch das Schlaggefühl ist wichtig. Während manche einen klassischen Kopf aus Stahl vorziehen, bevorzugen andere ein Insert, das den Schlag etwas abdämpft oder dem Ball beim Rollen etwas mehr Schwung mitgibt.
Wie Sie sehen, stellt jeder seine Golftasche anders zusammen. Je nach Niveau, Schwung oder auch ganz einfach nur der Spielphilosophie gibt es unzählige Möglichkeiten, ein Schlägerset zusammenzustellen. Das wirkt gerade auf Anfänger überaus komplex und schwierig, doch unsere Experten von monsieurgolf helfen Ihnen gern und beraten Sie bei der Schlägerwahl. Sprechen Sie uns also gern an, um Ihr Spiel bestmöglich zu optimieren.
Mittlere Schlagdistanz der Golfschläger in Metern:
Golfschläger | Distanz Herren | Distanz Damen |
---|---|---|
SW (Sandwedge) | 55 > 90 | 40 > 55 |
PW (Pitchwedge) | 75 > 110 | 50 > 70 |
Eisen 9 | 85 > 120 | 55 > 85 |
Eisen 8 | 100 > 130 | 60 > 100 |
Eisen 7 | 110 > 140 | 65 > 110 |
Eisen 6 | 120 > 150 | 70 > 120 |
Eisen 5 | 130 > 160 | 75 > 130 |
Eisen 4 | 140 > 170 | 85 > 140 |
Eisen 3 - Hybrid 22° | 150 > 180 | 90 > 145 |
Eisen 2 - Hybrid 15° - Holz 5 | 160 > 190 | 100 > 155 |
Holz 3 | 170 > 215 | 115 > 165 |
Driver | 180 > 240 | 140 > 185 |